(M)Einblicke

lieben - leben - frei sein

Montag, 8. März 2010

Fußball


Also - mal ehrlich! Fußball ist ja wirklich nicht so mein Ding. Ok - ja... die WM in Deutschland fand ich klasse! Es hat zwar nicht zu einem Fähnchen am Auto gereicht (oder doch? Hm... ich weiß es gar nicht mehr... *kratzamkopf*). Aber egal... Toll war es. Hatten wir uns doch endlich alle mal lieb!

Mein Großer wollte natürlich im zarten Alter von 6 Jahren genau wie alle seine Kumpanen auch Fußball spielen (die Auswahl im hiesigen Sportclub erstreckt sich von Fußball über Fußball über Leichtathletik mit einem cholerischen Trainer zu Fußball). Nachdem wir also die Qual der Wahl hatten, hat er sich für Fußball entschieden. ;-) Mein zarter Hase traute sich aber nicht soooo lange allein zu bleiben, also mußte Papa ihn begleiten. Ein Papa der wohlgemerkt niemals selbst Fußball gespielt hat! Aber wo er ja nun immer da war, wurde er auch schnell zum Trainer erhoben. Erst fand ich das sehr lustig... hahaha...

Mittlerweile steckt mir das Lachen sehr schwer im Hals! Maaaaan, das kostet aber viel Zeit! Unsere Wochenende werden seit Jahren nur noch ums weiße Leder geplant...
Allerdings bin ich froh - weil ja Papa immer dabei ist, muss Mutti nicht auch noch mit. Das war, was ICH dachte... Neulich sass mein Sohn weinend auf meinem Schoss, weil ich immer nur zum Tanzen der Kleinen fahre und nie bei ihm zuschaue. Oho - da sassen wir dann beide weinend.

Er hat ja recht... Und um meinen guten Willen zu zeigen, bin ich am Samstag zum Pokalzeugs der Kreisbesten (oder so ähnlich) mitgefahren. Mit sicherem Instinkt habe ich mich direkt hinter den wohl lautesten, alkoholisiertesten und pöbelndsten Vater gesetzt, der die Halle besetzte. Ich hatte wirklich Angst! So unkontrollierte Wut oder was auch immer ist für mein zarte Seele nix. Ehrlich überhaupt nichts! Und als der Vater sich umdrehte und in die rotunterlaufenen Augen sah... Mein kleines Herzchen hat ganz schön gebebt!'ARRRRTURRRRR!!!! Maannnn lauf schnell! Hau die um! - Hallo?? Geht's noch? Du stachelst Deinen Arrrrturrrr gegen meinen 28 KiloSohn auf! Hiiieeeellffeeeee....

Irgendwann bin ich aus der Erstarrung erklommen und habe den Platz gewechselt. Viel besser war die Atmosphäre in der Halle nirgends. Aber ich konnte wieder atmen und fühlte mich sicherer. Zum Abschluss des Turniers stand ich auf der Treppe und sah durch die Stäbe des Geländers mir das letzte Spiel meines Sohnes an. Hat er gut gemacht - fand ich! Habe ich aber leise in mich hineingerufen. Wer weiß... Nachher wär die Meute auf mich losgegangen...

Seit Samstag bin ich total froh, dass mein Mann der Trainer meines Sohnes ist!

Und seit Samstag überlege ich für mich, wieso mich dieses Geschrei und diese aggressive Haltung so überrumpelt haben... Ihr wißt ja: Wie innen so außen!
Na, ich komm noch drauf! Für's erste nehme ich es erstmal als 'meins' an, sehe den göttlichen Moment in der Begegnung und vertraue dem Prozess...

Dankbare Grüße,
Anke

3 Kommentare:

  1. ..und wenn du dahinter gekommen bist... dann sag es mir weiter!AAAANNNNKKKEEE *brül* ;o)

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  2. Du bist mutig, von A bis Z!
    Herzlich
    Gabriela

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  3. Anke!!!
    Ich sitze hier gerade in einer Mischung von schmunzelnd und ein Tränchen verdrückend, weil ich mich soooo wiedererkenne, all dieses, was in einem vorgeht, wenn sie groß werden, unsere kleinen. Bei uns ist der Kelch des Fussballs bisher vorbeigezogen, aber das Gefühl, sie in eine raue wilde Welt hinauslassen zu müssen, die Beklommenheit sie ausgesetzt zu sehen einer Außenwelt, in die unser Schirm nicht mehr reicht - nicht mehr reichen DARF, auch das! - liebe Anke, das ist mir so vertraut ... Du hast mir hier aus der Seele geschrieben. Bin ganz aufgewühlt ...
    Danke, und liebe Grüße
    Uta

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