(M)Einblicke

lieben - leben - frei sein

Freitag, 18. Juni 2010

18.06.1993

Heute vor 17 Jahren war auch ein sonniger Tag. Meine Schwester, die nach 5 Jahren endlich mal wieder nach Hause kam, um endlich ihre Green Card für den legalen Aufenthalt in den USA abzuholen, und ich waren in Celle ein wenig bummeln. Die vorherigen Tage waren mit der Pflege und Umsorgung unserer Mutter gefüllt, die seit dem 15. Mai nach Herzinfarkt und Schlaganfall im Krankenhaus lag. Zufällig hatte meine Schwester wohl nicht genau zu diesem Zeitpunkt ihre GC bekommen...
Es ging unserer Mutter besser. Sie sollte am Montag zur Reha und dann endlich wieder nach Hause.

Leider kam es anders. Als wir von unserem Ausflug nach Hause kamen, blinkte der Anrufbeantworter. Wir sollten uns sofort im Krankenhaus melden. Wir ahnten, was geschehen war. Aber uns blieb ein wenig Hoffnung... Diese Hoffnung wurde leider nicht bestätigt. Sie war gestorben. Lungenembolie. Zwei Stunden hatten die Ärzte verzweifelt versucht, sie zu retten. Ihre Mission war zuende, wie sie zwei Tage vorher zu ihrer Schwester sagte.

Das ist jetzt 17 Jahre her. Aber die Szenen laufen heute so lebendig wie damals vor meinen Augen ab. Zeit heilt nun mal nicht immer...

Liebe Mutti,

ich habe gelernt, ohne Dich zu leben. Aber ich vermisse Dich jeden Tag. Dein Tod war auch ein wenig der meine. Heute bin ich wieder genauso fassungslos wie damals.
So vieles ist ohne Dich geschehen.

Dein Tod hat mir eine große Chance gegeben. Ich hoffe, ich habe sie genutzt. Sovieles hast Du uns auf den Weg gegeben. Auch wenn ich die Reichweite erst nach und nach erkennen durfte. Dein Tod war nicht zu früh oder zu spät. Er war einfach.
So war es vorgesehen.

Und ich weiß, dass Du all meine Gedanken lesen und verstehen kannst.

Aber die Tränen in Charlottes Augen war meine und sie ließen alles wieder lebendig werden... Heute. Der 18. Juni ist kein schöner Tag!
Du hättest heute Fussball gesehen - und gebrüllt! Und für den kleinen Schwan ein Jäckchen gestrickt...

Und würdest Dich über meine Sentimentalität aufregen. ;-))

Liebe Mutti, ich hoffe, Du hast Deinen Frieden gefunden, Vergebung und Ruhe.

Deine Tochter

6 Kommentare:

  1. Liebe Anke, das tut mir leid, ich weiß wie es ist mit dem Verlust eines Elterteils fertig zu werden. Bei mir war es mein Papa der 2001 verstorben ist!
    Ich drücke Dich!
    Viele liebe Grüße, Yvonne

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  2. Liebe Anke,
    herzliches Beileid, auch wenn es schon verjährt ist. Lass die Tränen fließen, wenn sie kommen.
    Mir steht das noch bevor, meine Eltern sind so um die 75 und körperlich nicht mehr so fit. Ich lasse es auf mich zukommen, ändern kann man es ja nicht. Auch Trauer darf ihren Platz haben.
    Auch von mir eine Umarmung.
    Ulrike

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  3. Hallo Anke,
    die Rose heißt Louise Odier und ich würd mich freuen, wenn du sie für deine Mutter pflanzt.
    Der Tod deiner Mutter tut mir sehr Leid.
    Das Wort Lungenembolie macht mir eine Gänsehaut. Während der Schwangerschaft mit meinem Sohn erlitt ich eine Lungenembolie und habe das Ganze nur überlebt, weil ich bereits im Krankenhaus war und mir so geholfen werden konnte. Danach hatten wir die Prognose für ein schwerstbehindertes Kind.
    Mein Sohn kam 4 Wochen zu früh, aber gesund und munter zur Welt.
    Ich bin sehr dankbar und freue mich über jeden Tag auf dieser Welt.
    Lieb Grüße
    Michaela

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  4. Mit einem stillen Gedanken, sende ich dir heute einen lieben Gruß...

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  5. Auch ich sende, dir auch wenn etwas später einen stillen Gruß...

    Herzlichst
    artista

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  6. So wunderschön, deine Zeilen.
    Deine Mama wäre sehr stolz.
    Deine Mama IST bestimmt stolz.

    Ich umarme dich,
    Nora

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